Das Brot an der Wand

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Veras Plov

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El tapeo

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Raquels Tortillas

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Usbekistan

Das Brot an der Wand

von am 29. März 2019

Die Geschichten von Tausendundeine Nacht verzaubern schon lange Kinder sowie Erwachsene mit den Erzählungen aus dem Orient. Doch das für träumerische und atemberaubende Geschichten mit orientalischem Hintergrund kein Buch aufgeschlagen werden muss lerne ich, als ich Vera besuche um mit ihr Plov zu kochen. Während der Reis vor sich hinköchelt schwelgt sie in Erinnerungen aus ihrer Kindheit und der Zeit in Usbekistan.

Eine der vielzähligen Geschichten dreht sich um das „Non“. Non ist eine Art Fladenbrot mit einem besonderen Stellenwert in Usbekistan. Zu fast jedem Gericht wird das kreisrunde Gebäck gereicht. Auch in anderen Ländern ist das Fladenbrot bekannt, in Usbekistan wird es allerdings zur Kunst erhoben. „Es ist einfach himmlisch!“, erzählt Vera und inspiriert mich, noch mehr über dieses besondere Brot herauszufinden.

Der Tandyr

Gebacken wird es in einem speziellen Tonofen, dem „Tandyr“. Viele werden ihn im Zusammenhang mit Indien kennen, dort wird der Ofen Tandoor genannt und in ihm werden die bekannten Tandoori-Gerichte zubereitet. Es gibt Varianten in denen die Öffnung nach oben zeigt, Vera erzählt mir von der horizontalen Variante, bei dem die Öffnung wie bei einem Holzofen vorne ist. Der runde Lehmofen wird, ebenfalls wie bei einem Holzofen, mit Holz befeuert, somit bekommen die Brote ein besonderes Aroma. Diese Öfen haben eine sehr lange Tradition, in Usbekistan kann man sie in einer transportablen Variante auf dem Markt finden und die Non gleich dort frisch kaufen, wenn sie noch warm sind.

Die „Nonvoy“, so werden die Bäcker der Non in Usbekistan genannt, lernen über Jahre hinweg die Kunst des Backens in diesem Ofen. Die Brote werden an die oberen, heißen Seitenwände ins Innere des Ofens gedrückt. Nachdem sie aufgegangen und fertig gebacken sind, holen die Nonvoy die fertigen Non mithilfe eines Feuerhakens von den Wänden des Tandyr. 

Muster für die Non

Das Besondere dieser Brote ist allerdings nicht nur die Art, wie sie gebacken werden. Ein verschnörkeltes, kunstvolles Muster ziert die Non und macht sie Einzigartig. Vor dem backen werden die Teiglinge dafür mit einem Stempel, dem „Tschekitsch“, geprägt. Dadurch erlangen die Non ihre Muster und die spezielle Form, welche im Inneren Flach und am Rand fluffig und weich ist. 

Mehr als nur ein „Brot“

Usbekistan ist ein sehr traditionelles Land. Einen besonderen Stellenwert hat dabei auch das Brot. Geschichten und Traditionen ranken sich um das Gebäck, an vielen Stellen wird ihm eine große Bedeutung und Hoffnung zugesprochen. Wie auch in einigen anderen Kulturen und Ländern gilt das Brot in Usbekistan als heilig. Es verkörpert die Lebensquelle, die Nahrung und somit auch den Wohlstand.  Dieses Heiligtum des Brotes ist auch in einem usbekischen Sprichtwort, welches Kinder schon von klein auf lernen, erkennbar: „Wer auf Brot tritt erblindet.“ Daher wird auf dem Boden liegendes Non auch immer gleich aufgehoben, bevor jemand darauf tritt. Das heruntergefallene Brot wird anschließend auf der Fensterbank oder einem anderen öffentlichen Platz deponiert und so den Bettlern und Vögeln angeboten. Das Non wird traditionell nur in gerader Zahl verkauft und man achtet sorgfältig darauf es immer zuoberst in die Tasche zu packen. Ebenso wichtig ist es, das Non immer zuerst und vor allem mit der runden Seite nach oben auf den Tisch zu legen. Alles andere würde als unhöflich gelten. Generell ist es den Usbeken sehr wichtig ihren Gästen ein guter Gastgeber zu sein, dazu gehören in Ihren Augen auch, den Gästen Tee und Brot zu servieren. 

Das Brot mit Freunden und Familie zu teilen scheint in mehreren Kulturen eine große Rolle zu spielen. Vielen wird dabei die christliche Bedeutung einfallen, indem man beim Abendmahl das Brot mit Freunden teilt um dem Jesus Christus zu gedenken. Doch schon zuvor wird das Brot in der Bibel genannt und gehuldigt. Das Brot gilt schon seit Jahrhunderten als Nährmittel, somit für viele auch als Lebensquelle. Auch im Orient war der Getreideanbau Nahrungsgrundlage, auf das man angewiesen war. Das fertige Brot galt und gilt auch heute noch für viele als Hoffnungsbringer und Segen. Das Brot mit den Freunden und der Familie zu teilen bedeutet daher im traditionellen Sinne sie zu nähren, sie am Reichtum teilhaben zu lassen und sie als Gast zu empfangen. Wichtig ist dabei immer, dass das Brot nicht geschnitten, sondern gebrochen wird.

Doch egal wie viele Traditionen, Geschichten und Vermutungen sich um das Non ranken, laut Vera ist es schlicht und ergreifend lecker und schon dadurch einen Versuch wert. Wer also in Usbekistan über einen Markt schlendert sollte die Chance nicht verpassen bei einem echten Nonvoy halt zu machen und ein paar noch warme Non mit nach Hause zu nehmen – aber Achtung, wer die Tradition wahren möchte kauft sie in gerader Zahl!

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Rezept | Usbekistan

Veras Plov

von am 27. März 2019

Usbekistan wird für viele ein etwas unbekannteres Land sein, auch ich konnte mir im ersten Moment nicht viel darunter vorstellen. Von dem Geschichtenreichtum, den Traditionen, der Kultur und den Menschen hat mir Vera bei unserem gemeinsamen kochen jedoch erzählt und ich war auf Anhieb begeistert – von der Frau die vor mir stand und den Geschichten aus ihrer Vergangenheit. 

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Rezept | Spanien

El tapeo

von am 22. März 2019

Wein, Olivenöl, Gemüse – spanische Produkte sind weltweit bekannt und geliebt. Die feurige Sonne, eine ausgeprägte, vielfältige Landschaft und die Nähe zum Meer bieten nicht nur eine wunderbare Lebensqualität für Einwohner und Touristen, die perfekten Bedingungen führen dazu, dass die Produkte und die Küche Spaniens besonders köstlich und auf der ganzen Welt dafür bekannt sind. 

Daher ist es nicht erstaunlich, dass die Tapas als eine der repräsentativsten Traditionen der kulinarischen Kultur Spaniens nun zum Weltkulturerbe werden soll. Im vergangenen Jahr 2018 wurde dieser Antrag in der „Official State Gazette“ veröffentlicht. Im Antrag steht mitunter: „Tapas und die Art sie zu genießen, immer in Gesellschaft, begründen eine der wichtigsten Traditionen und stellen einen wichtigen Teil unserer kulturellen Identität dar.“ 

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Rezept | Spanien

Raquels Tortillas

von am 20. März 2019

Die Vielfalt der spanischen Küche ist riesig. Zu den bekanntesten Gerichten gehören unter anderem die Paella, Gaszpacho und natürlich die verschiedenen Arten der Tapas. Dazu gehört auch die „Tortilla de Patata“, deren Rezept Raquel heute verrät.

Raquel und ihre Cousine im Restaurant

Raquel ist 22 Jahre alt und die mittlerweile die dritte Generation, die hier in Deutschland lebt. Damals sind ihre Großeltern, welche aus Madrid, Sevilla und Coruña stammen, aus Spanien eingewandert. Später wurden ihre Eltern hier geboren. Insgesamt 10 Jahre lang hatten sie in Karlsruhe das Restaurant Lizzaran, welches später in Pintxos umbenannt wurde

Zuhause spiegeln sich sowohl die spanischen Wurzeln als auch die deutsche Heimat wieder. „Bei uns zuhause wird sehr gemischt gekocht.“ Eines ihrer Lieblingsgerichte, eine Art Kichererbseneintopf aus Spanien, gibt es bei ihrer Oma jedoch immer noch jeden Samstag. Doch auch die Tortilla gehört zu ihren Liebslingsgerichten aus dem Heimatland ihrer Großeltern: „Die darf auf keinem Geburtstag fehlen! Wir essen sie generell gerne als Vorspeise oder wenn wir im Urlaub an den Strand gehen. Das Grundrezept der Tortilla besteht, wie hier zu finden, lediglich aus Zwiebeln, Kartoffeln, Ei und Gewürzen zum abschmecken. Jedoch kann man die Tortilla frei nach Belieben mit Gemüse, Chorizo oder anderen Wurstsorten verfeinern. Probiert es einfach mal aus!

Tortillas

  • Portionen: ca. 4 Portionen
  • Schwierigkeit: einfach
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Zutaten

  • 10 mittelgroße Kartoffeln, vorwiegend festkochend
  • 1 große Zwiebel
  • 5 Eier
  • Salz
  • viel Sonnenblumenöl
  • etwas Olivenöl zum Anbraten
  • Nach Belieben kann zum Beispiel auch Chorizo, Paprika oder grüner Spargel hinzugegeben werden

Zubereitung

  1. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden.
  2. Die Kartoffeln ebenfalls schälen und in etwas gröbere Würfel schneiden.
  3. Die Zwiebeln entweder in die Fritteuse geben oder in reichlich Öl bei mittlerer Hitze frittieren. Nach etwa einer Minute werden die Kartoffelwürfel hinzugegeben und etwa 10-15 Minuten frittiert bis sie gar sind. Dabei sollen sie lediglich gar werden, nicht braun oder zu knusprig!
  4. In der Zwischenzeit werden die Eier in einer Schüssel verquirlt.
  5. Wenn die Kartoffelwürfel gar sind werden sie zu den verquirlten Eiern in die Schüssel gegeben, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und miteinander vermengt.
  6. Die Masse wird nun mit etwas Olivenöl in eine kleine Pfanne gegeben und angebraten. Die Masse sollte etwa 3 cm hoch eingefüllt und am Rand etwas abgerundet werden. Bei niedriger Temperatur braten, bis die Tortilla goldbraun ist, dann wird sie gewendet.
  7. TIPP: Zum Wenden eignet sich ein Teller, den man auf die Pfanne legt. Die Pfanne schnell wenden und den Tortilla auf den Teller geben. Im Anschluss lässt man die Tortilla vom Teller wieder in die Pfanne gleiten.
  8. Wenn die Tortilla von beiden Seiten goldbraun gebraten ist, ist sie fertig zum Servieren!
  9. Wer möchte kann in die Tortilla zum Beispiel noch Chorizo, Paprika oder auch grünen Spargel geben. Hierfür einfach die gewünschte Zutat in Würfel schneiden und in die Masse hinzu geben.

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Rezept | Syrien

Monzers Maqlouba

von am 13. März 2019

„Für mich kann Essen viel bedeuten. Einerseits kann es mich in die Erinnerung meiner Kindheit, besonderer Ereignisse und bestimmter Atmosphären bringen. Andererseits kann Essen ein starkes Gefühl des Zusammenseins sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft schaffen. Dieses Gefühl spüre ich vor allem, wenn ich meine Familie besuche.“

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Kroatien

Peka- eine kroatische Tradition

von am 8. März 2019

Von weitläufigen Nationalparks, den zarten Hügeln Istriens über die mächtigen Gebirge der dinarischen Alpen bis hin zu den Küsten Dalmatiens mit der Weite des Meeres – Kroatien ist ein sehr vielfältiges Land. Den Gegebenheiten der Regionen hat sich auch die Esskultur in den Gebieten angepasst und so kommt es, dass ebenso wie die Landschaft auch in der Küche eine breite Vielfalt vorzufinden ist.

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Kroatien | Rezept

Mihaelas Sarma

von am 6. März 2019

Kroatien ist nicht nur das Land der wunderschönen Natur und ewig langen Strände, auch die Kultur macht dieses Land so besonders. Einer der kulturellen Höhepunkte, weswegen Kroatien auch so beliebt bei Touristen ist, ist die kulinarische Tradition des Landes. Obwohl in den jeweiligen Regionen unterschiedliche Küchen angeboten werden ist die kroatische Küche vor allem eines: deftig. International bekannt sind dabei die berühmten Cevapcici, kroatischer Schinken oder auch die köstlichen Fischgerichte wie Oktopus. 

Über eine weitere kroatische Kochtradition, die Peka, könnt ihr hier lesen.

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